29.10.2024
Das BMDV hat seine Verkehrsprognose 2040 vorgelegt. Prognostiziert wird eine deutliche Zunahme des Verkehrs, Wachstum im Güter- und Personenverkehr sowie neue Rekorde bei der Schiene.
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat heute in Berlin gemeinsam mit Studienautor Dipl.-Math. oec. Tobias Kluth von Intraplan die Ergebnisse der neuen Verkehrsprognose 2040 vorgestellt. Sie reicht bis ins Jahr 2040 und löst die bisherige Prognose 2030 ab. Es ist die umfassendste Vorausschau der künftigen Verkehrsentwicklung in Deutschland seit mehr als zehn Jahren. Sie berücksichtigt die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Mobilität und Logistik, aber auch veränderte Rahmenbedingungen wie Bevölkerungswachstum, Auswirkungen der Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges. Die Verkehrsprognose 2040 dient als Grundlage für die Bedarfsplanüberprüfung und damit die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen.
Bis 2040 wird der Verkehr in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, steigt die Verkehrsleistung um rund ein Drittel – von 689 auf 905 Milliarden Tonnenkilometer. Auf der Schiene legt der Güterverkehr am stärksten zu (+35 Prozent). Der Lkw bleibt mit einem Plus von 34 Prozent das dominierende Verkehrsmittel, während Transporte per Wasserstraße zurückgehen.
Der Personenverkehr wird um rund 8 Prozent auf 1.323 Milliarden Personenkilometer in 2040 ansteigen. Auch hier wächst die Bahn am stärksten (+60 Prozent) vor dem Luftverkehr (+30 Prozent). Der Straßenverkehr geht gemessen an den Personenkilometern leicht zurück (-1 Prozent). Gemessen am Modal-Split bleiben Auto und Motorrad aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland. Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt.
Bundesminister Volker Wissing: „Die Verkehrsprognose 2040 hat eine klare Botschaft: Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen. Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz. Unsere in die Jahre gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssen dringend saniert werden. Der Ausbau der Bahn muss weiter mit Volldampf vorangetrieben werden. Gleichzeitig sind auch Erhalt und Neubau von Straßen unerlässlich, denn das Auto bleibt das Rückgrat der Mobilität in Deutschland. Ich kämpfe dafür, dass die Menschen auch in 2040 frei ihren Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können und die Wirtschaft wächst – dank einer guten Verkehrsinfrastruktur. Es liegt jetzt am Bundestag dieser Verantwortung gerecht zu werden.“
Ausschlaggebend für Veränderungen im Güterverkehr ist insbesondere ein Strukturwandel. Durch die Energiewende gibt es einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden.
Großes Wachstum gibt es bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu zählen Postsendungen (+86 Prozent), Sammelgüter (+56 Prozent) sowie Nahrungs- und Genussmittel (+30 Prozent). Außerdem führen Investitionen in den klimaneutralen Umbau der Wohngebäude zu Baustellenverkehr in neuen Dimensionen, bei dem die Anlieferung nicht mit Binnenschiff oder Bahn erfolgen kann.
Trotz dieses Wandels wächst der Anteil der Schiene am Güterverkehr – auch aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung, wie z. B. die Korridorsanierung. Der vom BMDV eingeschlagene Weg, die Schiene zu ertüchtigen und ihre Kapazitäten mit einem Hochleistungsnetz zu erweitern, ist zwingende Voraussetzung, damit die Bahn die zusätzlichen Verkehre aufnehmen kann.
Durch den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe auf allen Verkehrsträgern sinken die direkten CO2-Emissionen im Verkehr um 77 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Beim Pkw-Verkehr sogar um über 80 Prozent. Noch nie hat eine Verkehrsprognose eine so deutliche Emissionsreduktion berechnet. Die Verkehrsprognose zeigt damit große Fortschritte, den Verkehr in Deutschland zu dekarbonisieren und auch die Straße zu einem klimaneutralen Verkehrsträger umzubauen. Sie bestätigt damit die Wirkung der verkehrspolitischen Maßnahmen wie den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur oder die Einführung der CO2-Maut bei Lkw Die Prognose unterstreicht auch die Bedeutung klimafreundlicher Kraftstoffe für die CO2-Reduktion im Straßenverkehr.
Die Verkehrsprognose 2040 ist die aktuelle und umfassendste Grundinventur des Verkehrsgeschehens in Deutschland. Sie prognostiziert den Verkehr erstmals für rund 1.600 Verkehrsräume in Deutschland. Das ist um den Faktor 4 höher als zuvor und ermöglicht eine präzisere Abbildung des Verkehrs.
Die nun vorgestellte Basisprognose ist der Auftakt für die Publikation von weiteren Fachteilen zu den einzelnen Verkehrsträgern. Sie wurde von einem Konsortium unabhängiger Institute unter der Leitung von Intraplan erstellt. Ihr liegen insgesamt 132 Prämissen zu Grunde, die das Verkehrsgeschehen in Zukunft beeinflussen. Über 250 Fachstellen waren beteiligt. Die Ergebnisse werden bei einer Tagung am 10. Dezember 2024 vorgestellt und vertieft diskutiert.
Eine Kurz- und Langfassung der Verkehrsprognose 2040 ist hier abzurufen: BMDV - Verkehrsprognose 2040
(Quelle: Pressemitteilung des BMDV vom 24.10.2024)
09.07.2024
Verkehr in Zahlen 2023/2024
Das BMDV hat das aktuelle „Verkehr in Zahlen 2023/2024“ online veröffentlicht:
BMDV - „Verkehr in Zahlen“ (bund.de)
Die 52. Auflage des statistischen Kompendiums enthält die Datenbasis des Verkehrsgeschehens in Deutschland und einige Statistiken der EU bis 2021 sowie Angaben zum Transalpinen Güterverkehr der Schweiz. Der Inhalt ist differenziert nach einem institutionellen und nach einem funktionalen Gliederungsprinzip.
Damit werden zum einen die Unternehmen mit wirtschaftlichem Schwerpunkt Verkehr als Darstellungseinheit des Verkehrs in den Mittelpunkt der tabellarischen Auswertungen gestellt. Das funktionale Gliederungsprinzip des Tabellenwerks teilt die Verkehrsleistungen nach den Verkehrsarten ein und schafft damit eine Übersicht über die Entwicklung des Personenverkehrs und des Güterverkehrs nach den Verkehrsträgern, nach den Verkehrsbereichen, nach Fahrtzwecken beziehungsweise Gütergruppen. Ergänzt wird es um Angaben über die Verkehrswege, Fahrzeugbestände, Verkehrsbelastung der Straßen, über das Verkehrsunfallgeschehen, über Verkehrsausgaben, Tarife, über Energieverbrauch, Führerscheinbesitz, kostenmäßige Belastung privater Haushalte durch den Verkehr und die Befragung "Mobilität in Deutschland 2017" und das deutsche Mobilitätspanel. Angaben über Transporte von Gefahrengütern und über einige Aspekte des Umweltschutzes (Emissionen und Treibhausgase) ergänzen das Zahlenwerk. Außerdem weist das Taschenbuch verkehrsrelevante Kennziffern für die Bundesrepublik Deutschland und entsprechende internationale Kennziffern, insbesondere für die EU, aus. Hinzu kommen Prognosewerte zum Güter- und Personenverkehr, die ausgewiesenen Werte stammen aus der "Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr – Mittelfristprognose Winter 2022/23", die die Intraplan Consult GmbH im März 2023 vorgelegt hat. Den Abschluss bildet die Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2030.
05.02.2024
Die Mobilithek – ein Baustein des Mobilitätsdatenökosystems
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bietet mit der „Mobilithek“ einen zentralen sowie einheitlichen Zugang zu Mobilitätsdaten an. Die Mobilithek löst den Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) als Nationalen Zugangspunkt für Mobilitätsdaten ab und setzt Anforderungen aus den delegierten Verordnungen zur europäischen IVS-Richtlinie sowie des novellierten Personenbeförderungsgesetzes um.
Die Mobilithek ist eine Plattform zum Austausch digitaler Informationen von Mobilitätsanbietern, Infrastrukturbetreibern und Verkehrsbehörden sowie Informationsanbietern. Ob Fahrplandaten, Verkehrsinformationen in Echtzeit oder Standorte von Leihfahrrädern: alle Informationen, die beispielsweise für das Planen und Durchführen einer Reise durch Deutschland erforderlich sind, können zukünftig dort zentral abgerufen und in Informationsangebote integriert werden. Die Mobilithek ist selbst kein Auskunftssystem für Reisende und Verkehrsteilnehmende – sie schafft vielmehr die Grundlage, dass solche Informationsdienste künftig geschaffen werden können.
Daten, die über die Mobilithek bereitgestellt werden, sind vor allem solche von besonderer verkehrspolitischer Bedeutung – etwa aus dem Bereich des öffentlichen Verkehrs (ÖV) oder mit Relevanz für die Straßenverkehrssicherheit. Daneben bietet die Mobilithek aber auch die Möglichkeit für den Datenaustausch mit individuellen Nutzungsrechten und eröffnet so insbesondere Start-Ups und Unternehmen, die den Einstieg in den Datenaustausch suchen, einen einfachen Weg, um neue Geschäftsmodelle zu erproben und in überschaubarem Rahmen Datenhandel zu betreiben. Viele Daten in der Mobilithek werden offene Daten (Open Data) sein und können somit von jedem uneingeschränkt weiterverwendet werden.
(Quelle: BMDV, Mobilithek.info - Die Mobilitätsdaten Plattform, abgerufen am 5. Februar 2024)
05.02.2024
FBA-Längenstatistik von Straßen des überörtlichen Verkehrs
Die statistische Bestandsaufnahme der Straßen des überörtlichen Verkehrs „Längenstatistik“ gibt einen Überblick zu den wichtigsten Fakten zu den Bundesautobahnen und Bundesstraßen.
Sie wird jährlich aktualisiert und vom Fernstraßen-Bundesamt (FBA) im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erarbeitet. Hier der Stand vom 30. Juni 2023 (Quelle: www.fba.bund.de, abgerufen am 5. Februar 2024): https://www.fba.bund.de/DE/Themen/Laengenstatistik/20230629_Laengenstatistik.pdf?__blob=publicationFile&v=3
02.02.2024
„9. Deutsche Pflastertage in Fulda"
Am 21. und 22. Februar 2024 lädt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe zu den 9. Deutschen Pflastertagen nach Fulda ein.
Hier können Sie den Infoflyer für Ihre Anmeldung herunterladen:
www.pflastertage.de (PDF)